Das MoMo-Veranstaltungsarchiv: Aktuelle und vergangene Veranstaltungen bei MoMo

MoMo hat bereits eine lange Geschichte. Die Einträge mit rotem Titel betreffen kommenden Veranstaltungen, darunter folgen die früheren Vorträge und Veranstaltungen:

Semantik für Fortgeschrittene. Wie mir Donna Haraway und ChatGPT wieder Lust auf eine menschliche Zukunft machten

20.01.2025

20:00:00–22:00:00

Im vergagenen Jahr hat sich Michael Seemann in die Philosophie Donna Haraways eingelesen und gleichzeitig, wenn auch unabhängig davon, tiefer in die Funktionsweise von Large Language Models wie ChatGPT eingearbeitet. In der Verbindung dieser beiden Neuverdrahtungen rejustierte er sein Beobachten zu einer neuen Praxis des Sehens, die er seither in seinem Newsletter „Krasse Links“ einübt. In seinem Vortrag wird er versuchen, den hierbei zurückgelegten, gedanklichen Pfad zu rekonstruieren und plausibel zu machen, warum sich das gelohnt hat.

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Ein Kantianischer Begriff Künstlicher Intelligenz (Jörg Noller)

09.12.2024

20:00:00–22:00:00

Künstliche Intelligenz wird in der Philosophie zumeist aus erkenntnistheoretischer Perspektive diskutiert. Im Anschluss an die Philosophie Immanuel Kants argumentiert der Vortrag dagegen dafür, Künstliche Intelligenz im Sinne praktischer Vernunft als eine Form von Autonomie zu verstehen. Nur dann, wenn wir Künstliche Intelligenz als eine Erweiterung unserer Handlungs- und Willensfreiheit begreifen, können wir sie so in unsere Lebenswelt integrieren, dass sie Verantwortlichkeit erlaubt und Technokratie vermeidet. (PD Dr. Jörg Noller, München / Augsburg)

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Das Element allen Bewusstseins: Kohlenstoff (Stefan Mebs)

11.11.2024

20:00:00–22:00:00

Der Mensch erlebt sich unter normalen Umständen im Wachzustand als selbstbewusst – ein subjektives, privates und daher nicht objektivierbares Empfinden. Diese „Privatheit“ der eigenen Seinswahrnehmung ist als Qualia-Problem in die Philosophiegeschichte eingegangen und steht im engen Zusammenhang mit dem Problem des Fremdpsychischen und dem Descart’schen Dualismus (Leib-Seele-Problem). Die zentrale Frage all dieser Probleme ist, ob und wie sich geistige Prozesse auf physikalische reduzieren lassen. Stefan Mebs trägt in seinem Vortrag Argumente dafür vor, warum die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Selbstbewusstsein in artifiziellen Systemen wie Computern/Robotern verschwindend gering ist und es voraussichtlich für immer der Kohlenwasserstoff-Chemie vorbehalten bleibt, komplexe adaptive Systeme zu generieren.

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Book Launch: Anna's AI Anthology. How to live with smart machines?

07.10.2024

20:00:00–22:00:00

With the release of ChatGPT, large language models (LLMs) have become a prominent topic of international public and scientific debate. The genie is out of the bottle, but does it have a mind? Can philosophical considerations help us to work out how we can live with such smart machines? - In her newly released book Anna's Anthology. How to live with smart machines (xenomoi, Berlin 2024) Anna Strasser presents distinguished philosophers exploring questions such as whether these new machines are able to act, whether they are social agents, whether they have communicative skills, and if they might even become conscious. At this event the authors will outline their approach to LLM's and discuss it with the audience. (Organized in collaboration with the Denkwerkstatt Berlin)

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Late Soviet Britain: Why Materialist Utopias Fail (Abby Innes, London School of Economics)

23.09.2024

20:00:00–22:00:00

Abby Innes' Hypothese lautet , dass der Neoliberalismus scheitert, weil die neoklassische Ökonomie, die der neoliberalen Politik zugrunde liegt, von Grund auf utopisch ist und aus denselben ontologischen und erkenntnistheoretischen Gründen zum Scheitern verurteilt ist, die auch den sowjetischen Sozialismus untergehen ließen. Was diese politisch gegensätzlichen Doktrinen gemeinsam haben, ist ein geschlossenes wirtschaftliches System, das auf axiomatischer Deduktion beruht und als „herrschende Wissenschaft“ präsentiert wird.

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Zwei Grundbegriffe einer rationalen Metaphysik: Überkomplexität und Unbestimmtheit (Wolfgang Sohst)

19.08.2024

20:00:00–22:00:00

Das naturwissenschaftliche Weltbild lässt nur solche Behauptungen als wahr gelten, die empirisch intersubjektiv bestätigt sind. Dies ist die denkbar kürzeste Definition von 'Objektivität'. Ein solcher Anspruch beruht jedoch auf einigen Grundannahmen, die - in kantischer Ausdrucksweise - bereits apriorisch, d.h. unterhinterfragbar, gelten müssen, um sich überhaupt über empirische Tatsachen verständigen zu können. Auch ein nicht-religiöses Weltbild muss sich folglich Klarheit darüber verschaffen, auf welchen Apriori es beruht und wie sie gerechtfertigt werden können. Wolfgang Sohst wird in seinem Vortrag zwei besonders schwer fassbare dieser Grundannahmen beleuchten und versuchen, sie in einen begrifflich konsistenten und empirisch nachvollziehbaren Rahmen zu stellen. Dies sind die beiden eng miteinander verwandten Begriffe 'Überkomplexität' und 'Unbestimmtheit'.

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Immanuel Kant: Der Erfinder des Kritischen Denkens (Thomas Gil)

15.07.2024

20:00:00–22:00:00

Kant strebte ein System der Metaphysik an, „die als Wissenschaft wird auftreten können“. Seine Begriffe und Unterscheidungen sind nicht immer präzise, Er vermischt häufig Psychologisches und Logisches. Sein Grundanliegen aber, Philosophie als „kritisches“ Denken konsequent zu betreiben, ein Denken also, das sich selbst und seine eigenen Grenzen thematisiert, ist, was ihn zu Recht zu einem Klassiker der Philosophie gemacht hat.

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Pragmatischer Konstruktivismus: Eine Einführung (Lennart Nørreklit)

24.06.2024

20:00:00–22:00:00

Diese Einführung in den Pragmatischen Konstruktivismus ist in drei Teile gegliedert: 1. Die Begriffe von Welt und Wirklichkeit. 2. Die integrative Theorie des Handelns; die Praxis der Konstruktion und 3. Die Theorie des Lebens als Selbstaktivität im Anschluss an das aristotelische Menschenbild. Prof. Lennart Nørreklit gehört zu den führenden Entwicklern dieses neuen und ganzheitlichen Ansatzes einer Philosophie des Lebens, die er hier vorstellt und mit seinen Zuhörer:innen diskutiert.

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Georgien! (Hans-Joachim Kiderlen)

28.05.2024

20:00:00–21:30:00

Der Vortrag “Georgien!” nimmt das Land, eher literarisch als wissenschaftlich, als ein kleines Land von behaupteter Einzigartigkeit, ins Visier. Georgien ist ein Land am Rande der “bewohnten Welt”, zwischen hohen Bergen, aber zur See nach Westen offen. Es stellt eine mit Vorliebe von Eroberern begangene Brücke nach West und Ost dar und sieht sich selbst als eine Festung aus Sprache und Erinnerung. In beidem liegt auch die heutige Bedeutung des Landes. Der Krieg, den Rußland in der Ukraine mit dem Westen führt, hat einen Nebenschauplatz in Georgien, und das Selbstbewußtsein Georgiens läßt viele im Lande zögern, Partei zu ergreifen.

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Was schulden wir dem Anderen? Zum Aufbau einer Ethik aus Empathie (Hans-Herbert Kögler, University of North Florida)

30.04.2024

20:00:00–22:00:00

Was ist die Quelle unserer moralischen Verpflichtung gegenüber dem Anderen? Durch welche Beweggründe fühlen wir uns gezwungen, andere menschliche Akteure als universell gleichberechtigte, selbstbestimmende und respektwürdige Subjekte anzuerkennen? Der Vortrag thematisiert die Aussichten einer sozialen Phänomenologie normativer Einstellungen anhand einer kritischen Analyse von Levinas und einer rekonstruktiven Aneignung von Strawson. Ziel ist es auszuweisen, wie die grundlegende kognitive Fähigkeit der Empathie (verstanden als imaginierte Perspektivenübernahme) dazu beitragen kann, eine sowohl universalistischen als auch kontextsensitiven Ansprüchen gerechtwerdende Ethik zu begründen.

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