Die MoMo Preisfragen
Seit dem Jahr 2023 lobt MoMo Berlin in unregelmäßigen Abständen so genannte Preisfragen aus. Eine Preisfrage ist ursprünglich (und bis heute) eine von einer staatlichen, akademischen oder sonstigen beteiligten Institution, z.B. einer Stiftung - oder jetzt auch MoMo -, öffentlich gestellte Frage an das allgemeine Publikum, die gesellschaftlich relevant ist. Die ersten Preisfragen wurde im Europa der Aufklärung, also im 18. Jahrhundert, von den damaligen wissenschaftlichen Akademien oder auch vom jeweiligen König eines Landes persönlich gestellt. Berühmte Teilnehmer an solchen intellektuellen Wettbewerben waren beispielsweise Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant.
Eine Preisfrage dieser Art zeichnet sich dadurch aus, dass jeder sie beantworten kann. Man muss weder Professor sein noch auf andere Weise seine Qualifikation zur Beantwortung der Preisfrage nachweisen. Es zählt allein die Qualität der Antwort, ihre Originalität, ihre Überzeugungskraft, auch ihre stilistische Treffsicherheit. Üblicherweise gibt es eine von der auslobenden Institution bestellte Jury von Fachleuten, die sowohl die Frage formulieren als auch die Entscheidung über den besten eingegangenen Beitrag treffen. Die auslobende Institution stiftet wiederum den Preis für die SiegerIn.
Dies macht MoMo anders. Im Jahr 2023 haben wir die erste Preisfrage gestellt. Bereits diese erste Frage wurde in einem kleinen internen Wettbewerb ermittelt, in dem zahlreiche Fragevorschläge eingingen. Eine 'freie' Jury aus denjenigen MoMo-Mitgliedern, die auf der anschließenden Sitzung über die geeignetste Frage beriet, entschied schließlich, welche Frage gestellt werden sollte. Im Jahr 2023 war dies die Frage: "Was bedeutet es, ein Tier zu sein?" Das Preisgeld wurde mit 500 € dotiert und von einem großzügigen Spender aus dem Kreis der MoMo-Freunde bereitgestellt.
Im nächsten Schritt werden über die MoMo-Einladungsliste und die MoMo-Webseite alle Interessierten aufgefordert, bis zu einem Stichtag ihre Antwort auf die Preisfrage einzusenden. In 2023 gingen daraufhin 13 Beiträge ein. Im nächsten Schritt werden dann auf einer weiteren öffentlichen MoMo-Sitzung die drei favorisierten Antworten bestimmt und die AutorInnen dieser favorisierten Beiträge gebeten, auf einer anschließenden Sitzung nochmals ihren Standpunkt vorzutragen. Auf dieser abschließenden Sitzung wird dann die abschließende SiegerIn der Preisfrage bestimmt - oder, wie im Jahr 2023, beschlossen, dass zwei oder sogar alle drei der favorisierten Beiträge ungefähr gleich gut sind und das Preisgeld folglich unter mehreren AutorInnen verteilt wird.
Jeder kann sowohl einen Wettbewerbsbeitrag einsenden als auch später an der Jury teilnehmen. Die Auswahl der besten Antwort findet öffentlich durch diejenigen Mitglieder von MoMo statt, die sich an der Jury beteiligen. Es gelten die folgenden
Bedingungen zur Teilnahme an der MoMo Preisfrage
- Jede Person ist teilnahmeberechtigt, und zwar sowohl hinsichtlich der Teilnahme mit einem eigenen Beitrag als auch hinsichtlich der Teilnahme an der Jury in den verschiedenen Entscheidungsetappen.
- Die jeweils gestellte Preisfrage kann frei interpretiert werden. Es gibt keine weitere Erläuterung hierzu.
- Der Einsendeschluss für eine Antwort wird auf der spezifischen Seit der MoMo Webseite für die aktuelle Preisfrage bekanntgegeben, und so auch das ausgelobte Preisgeld für die beste Antwort.
- MoMo behält sich vor, mehrere Antworten durch die Jury als gleich gut zu bewerten und das Preisgeld folglich unter mehreren Personen zu verteilen.
- Es gibt keine grundsätzliche Längenbeschränkung für den Antworttext, nur eine Empfehlung: Der Text sollte möglichst nicht mehr als 6.000 Worte lang sein (= ca. 10 Seiten).
- Die Einsendung hat per Email an die Adresse info@momo-berlin.de zu erfolgen, unter Beifügung der Beantwortung der Preisfrage als gesonderte Datei im Format PDF, MS Word oder OpenOffice.
- Nur die Autorin bzw. der Autor des Antworttextes selbst ist zur Einsendung berechtigt. Andernfalls muss eine Vollmacht der einsendenden Person seitens der Autorin bzw. des Autors des Textes vorgelegt werden.
- Die Autorin bzw. der Autor des eingesandten Textes hat auf einem gesonderten Blatt, beispielsweise im Anhang zum Antworttext, mit eigener Unterschrift zu versichern, dass sie den Text alleine verfasst hat und alle Zitate fremder Texte mit nachvollziehbarer Quellenangabe ausgewiesen hat.
- MoMo Berlin behält sich vor, beleidigende, strafbare oder in anderer Weise grob anstößige Antworten zurückzuweisen. Falls die eingesandte Antwort grammatisch oder hinsichtlich der Rechtschreibung grob fehlerhaft ist, behält sich MoMo Berlin vor, die Teilnahme am Wettbewerb erst nach deren Korrektur durch die Autorin bzw. den Autor zuzulassen. Einfache Schreibfehler werden wir selbst korrigieren und die Autorin bzw. den Autor darüber unterrichten.
- Alle eingegangenen Antworten werden zwecks Vorbereitung der öffentlichen Ermittlung des besten Beitrages auf der MoMo-Webseite zunächst anonym auf der Webseite von MoMo Berlin veröffentlicht. Mit der Einsendung erklärt sich die Teilnehmerin bzw. der Teilnehmer hiermit einverstanden.
- Ab der anonymen Vorveröffentlichung aller eingegangenen Antworten auf die Preisfrage tritt die Autorin bzw. der Autor das Copyright an dem eingesandten Text dem xenomoi Verlages ab, um auch schon in dieser Phase den Urheberrechtsschutz zu gewährleisten. Die Siegerantwort wird nach ihrer Ermittlung unter Nennung des Siegernamens öffentlich bekanntgegeben. Mit der Teilnahme erklärt sich die Autorin bzw. der Autor hiermit und ferner damit einverstanden, dass der xenomoi Verlag für den Fall des Wettbewerbssiegs des betreffenden Beitrages alle Rechte gem. §§ 11-24 des deutschen Urheberrechtsgesetzes daran hat, einschließlich der Übersetzungsrechte und mit Wirkung für alle Medien. Sollte der xenomoi Verlag mit dem Text Erlöse erzielen, erhält die Autorin bzw. der Autor hieraus eine angemessene Vergütung gem. § 32 UrhG.
- Die Ermittlung der Gewinnerantwort erfolgt, falls mehr als 5 Antworten eingegangen sind, in zwei Schritten: Zunächst wird eine Vorauswahl der 3 besten Antworten getroffen. Daraufhin verteidigen in einer MoMo-Präsenzsitzung diese drei AutorInnen ihre Antwort, woraufhin von den Anwesenden die endgültige Siegerentscheidung getroffen wird. Die Begründungen für die Siegerentscheidung werden protokolliert und bei deren Veröffentlichung ebenfalls genannt.
- Die EinsenderInnen von Antworten auf die Preisfrage sind nicht von der Teilnahme an der Siegerentscheidung ausgeschlossen. Sie dürfen auch für ihren eigenen Beitrag stimmen.
- Der Rechtsweg hinsichtlich der Jury-Entscheidung über den Siegerbeitrag ist ausgeschlossen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an der nächsten MoMo Preisfrage! Die wird vermutlich im Jahr 2024 gestellt werden.
Die MoMo Preisfrage des Jahres 2023
Im Jahr 2023 lautete die MoMo Preisfrage:
"Was bedeutet es, ein Tier zu sein?"
Es gingen daraufhin insgesamt 13 Beiträge. Von diesen wurden die Beiträge Nr. 3 (von Henrik Liß), 9 (von Bringfried Pösger) und 12 (von Stefan Emeis) als Favoriten ausgewählt. Im Finale der abschließenden Sitzung betreffend die Entscheidung über den Sieger beschlossen die Anwesenden, dass alle drei der favorisierten Beiträge ungefähr gleich gut seien, obwohl sie die Preisfrage aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln beantworteten. Es wurde deshalb kein Einzelsieger bestimmt, und der Preis ging zu je einem Drittel an alle drei Favoriten.
Sämtliche Beiträge können hier heruntergeladen werden:
- Beitrag 1.pdf (99,4 KiB)
- Beitrag 2.pdf (119,2 KiB)
- Beitrag 3.pdf (209,7 KiB)
- Beitrag 4.pdf (133,4 KiB)
- Beitrag 5.pdf (187,1 KiB)
- Beitrag 6.pdf (38,8 KiB)
- Beitrag 7.pdf (185,0 KiB)
- Beitrag 8.pdf (116,5 KiB)
- Beitrag 9.pdf (66,5 KiB)
- Beitrag 10.pdf (947,6 KiB)
- Beitrag 11.pdf (76,9 KiB)
- Beitrag 12.pdf (56,4 KiB)
- Beitrag 13.pdf (88,0 KiB)