Die Angst der Männer vor der Frau

 

Lilith, Kali und die Hexen

Beharrliche Wahnbilder männermordender Frauen: Lilith, Kali und die europäischen Hexen

Der folgende Text handelt nur von der öffentlichen Beziehung der Geschlechter, nicht von privaten Intimbeziehungen. Sein Titel spricht ferner bewusst von ‚den Männern‘ (bestimmter Plural) und von ‚der Frau‘ (generischer Singular). Der folgende Text begründet diese Ausdrucksweise.

* * *

Das menschliche Geschlechterverhältnis, soweit wir es durch überlieferte Erzählungen zurückverfolgen können, weist eine auffällige Asymmetrie auf: Es gibt in vielen der großen historischen Kulturen mythische, männermordende Frauenfiguren, z.B. die sumerische Dämonin Lilith, die auch noch bei den Hebräern eine kritische Rolle spielt, weil sie sich gegen die Männerherrschaft auflehnt; die indische Kali, die Göttin des Todes, der Zerstörung und der Erneuerung, die erschreckt über ihre eigene Wildheit auf ihrem wie leblosen Gott-Mann Shiva steht; der Hexenwahn der europäischen Neuzeit, der viele tausend Frauen das Leben kostete, weil ihnen unterstellt wurde, mit dem Teufel Sex zu haben und Kinder, Männer und Ernten zu vernichten; und schließlich die phobische Umkehrung der Angst-vor-der-Frau (Misogynie) bei Sigmund Freud, der den Frauen unter anderem einen generellen Penisneid und einen Hang zur Hysterie unterstellte. Hinzu kommt eine überall auf der Welt verbreitete, pathologische Angst der Männer vor dem Menstruationsblut der Frau und eine wüste Gewaltandrohung gegenüber der verheirateten Frau, wenn sie mit einem anderen Mann intim wird (oft reicht schon der Verdacht; das umgekehrte Fremdgehen des Mannes bleibt überall praktisch folgenlos). Von frauenmordenden Männern ist mythologisch dagegen nirgends die Rede, nur von mythischen Lustmolchen aller Couleur. Dabei sind es in der rauhen Wirklichkeit ganz überwiegend Männer, die Frauen umbringen.

All dies blieb der psychologischen Anthropologie nicht verborgen. Es gibt eine Menge, wenn auch großenteils wenig bekannter Forschungsarbeiten zu diesem Thema, die inzwischen über das Internet leicht erschlossen werden können. Dazu braucht man nur beispielsweise bei https: //scholar.google.com die Suchphrase „Anthropology: Men's Fear of Women in history“ einzugeben (282.000 Treffer). Ich möchte im Folgenden nur ganz kurz das Ergebnis meiner eigenen Untersuchungen zu diesem Thema eher thesenartig schildern:

  1. Generalthese: Das Verhältnis der Geschlechter ist im Kern ein Kampf um die soziale Gestaltungshoheit in ursprünglich sehr kleinen Gemeinschaften, mit der Zeit in immer größeren Gesellschaften. Dieser Kampf begann bereits vor sieben bis zehntausend Jahren mit der zunehmend organisierten Sesshaftigkeit vieler Ethnien durch Ackerbau und Viehzucht. Dadurch wurde das alte, noch etwas egalitärere Geschlechterverhältnis der vorangehenden Jäger- und Sammlergesellschaften grundlegend umgedreht.
  2. Primatenhorden unterscheiden sich von frühmenschlichen Gemeinschaften grundsätzlich durch ihre Gruppensexualität, die hierarchisch geordnet ist: Der männliche, nur muskulär legitimierte Boss hat zwar die Möglichkeit zum Sex mit allen Weibchen, wird von der vereinigten Gruppe der oberen Weibchen aber praktisch genötigt, sich vor allem mit ihnen zu paaren. Die geschlechtliche Zweierordnung (je eine Frau hat je einen Mann) ist eine Folge der Entwicklung sprachlicher Kommunikation. Das löste eine Rebellion auf beiden Seiten der Geschlechterdifferenz aus: Die Männer wollten sich, sobald alle Gruppenmitglieder untereinander zu reden begannen, nicht mehr ihrem Boss unterwerfen (nicht zuletzt aus Gründen sexueller Konkurrenz), und die Frauen (besonders die hierarchisch unteren) wollten mehr Versorgungssicherheit für ihren Nachwuchs. Das Ergebnis dieser größten aller menschlichen Revolutionen ist die alte egalitäre Jäger- und Sammlergesellschaft, in der die Sexualität nunmehr durchgehend ‚gerastert‘ ist: Jede Frau bekommt einen Mann und umgekehrt. Diese Ordnung hielt, soweit man dies heute zurückverfolgen kann, mehrere hunderttausend Jahre. Dies brachte zunächst eine Verbesserung für beide Geschlechter. Aber…
  3. Die frühmenschlichen Frauen hatten hinsichtlich der sozialen Struktur einer Gruppe grundsätzlich andere Interessen als die Männer. Den Frauen ging es um die Sicherung des Nachwuchses, während die Männer sexuell tendenziell kein Bindungsinteresse hatten, sondern nur möglichst viel Sex haben und infolge des damit verbundenen Lustfaktors viele Kinder machen wollten. An der täglichen Mühe ihrer Aufzucht hatten sie normalerweise aber nur geringes Interesse.
  4. Die Frauen haben in dieser Frage, die nunmehr zur genuinen Machtfrage wird, sehr starke reale und symbolische Waffen: (a) Sie können die Sexualität verweigern (was historisch oft vorkam) und sie sind auch symbolisch die viel Potenteren, siehe die alten Darstellungen von Frauen mit enormen Brüsten, großer Vulva und einer überhaupt umwerfenden körperlichen Präsenz. Das geradezu unfassliche Wunder der Hervorbringung des lebensspendenden Nachwuchses – in allen Kulturen mit scheuer Ehrfurcht verheiligt – realisiert sich durchgängig als die körperliche Potenz der Frau.
  5. Mit der zunehmenden Etablierung der Sesshaftigkeit bleiben die Männer immer größere Anteile ihrer Lebenszeit ‚zu Hause‘, d.h. am weiblich beherrschten, von der wilden, umgebenden Natur abgesonderten Wohnstatt. Die ältesten Gottesbilder aus dieser Zeit sind weiblicher Natur und ‚wohnen‘ in diesen Häusern; es gibt in diesen Zeiten auch noch keine Religion im engeren Sinne des Wortes. Dennoch wird es für die Männer jetzt eng: Sie haben nicht nur lediglich eine Frau, die ihnen dafür nach Belieben sexuell zu Diensten sein soll, sondern diese Ehefrauen fordern nunmehr die Unterwerfung unter ihre Vorstellungen eines buchstäblich fruchtbaren Zusammenlebens im Haus: keine Jagd auf Großwild mehr, keinen Krieg mehr machen, sondern Optimierung des Ackerbaus und der Viehzucht – und natürlich die Kultivierung der Aufzucht des Nachwuchses durch Erziehung, Ausbildung, Gesundheit und vor allem: soziales Regelbewusstsein. Männliche Rabauken waren bei Frauen noch nie beliebt.
  6. Hierauf reagieren die Männer in der kulturellen Evolution des Kampfes der Geschlechter mit symbolischem Erfindungsreichtum: Sie denken sich männliche ‚höchste‘ Götter aus, z.B. den Sonnengott, bauen riesige Phallus-Symbole und verdrängen damit die weiblichen Gottheiten; sie organisieren sich in politischen Strukturen mit der erklärten Absicht, die soziale Herrschaft wieder an sich zu reißen; dazu erfinden sie religiöse Systeme mit heiligen Orten (später: Tempel, Kirchen, Moscheen etc.) und zahlreichen Ritualen, aus denen die Frauen unter Androhung von Gewalt ausgeschlossen sind. Die Männer erheben sich selbst zu den Herrschern dieser neuen symbolischen Ordnung und erklären alles, was mit spezifisch weiblich-körperlicher Sexualität zu tun, zur gefährlichen, giftigen, gar tödlichen Unnatur. Im Zentrum dieser Verekelung des Weiblichen steht das weibliche, menstruierende Geschlechtsorgan, insbesondere ihr Blut.
  7. Diese Strategie der Männer hatte – in vieler Hinsicht: leider – einen durchschlagenden Erfolg. Soweit bis heute bekannt, gab es nirgends in der kulturellen Evolution des Menschen ein dauerhaftes, organisiertes Matriarchat. Der biologischen und damit körperlichen Fortpflanzungspotenz der Frau hatten die Männer lediglich ihren technischen und intellektuellen Erfindungsreichtum entgegenzusetzen, auf den sie sich folglich konzentrierten, während die Frauen auf die Optimierung der Aufzucht des Nachwuchses setzten. Mit dem Ergebnis dieser Entwicklung ist die gesamte Menschheit bis heute schwer beschäftigt.
  8. Also: In der Sexualität geht es gesellschaftlich nur oberflächlich um die Liebe und überhaupt nicht um die Lust. Der Kern des gesamten, öffentlichen Geschlechterverhältnisses ist eine Machtfrage: Wer hat die Gestaltungshoheit in der Gesellschaft? Daran schließen sich unbeantwortbare weitere Fragen an: Wie würde eine Gesellschaft aussehen, in der die weibliche, ursprünglich biologische Potenz und der damit verbundene Machtanspruch dominiert, d.h. in der nicht die technische Evolution, sondern die Fortpflanzungssicherheit (heutiger Ausdruck dafür: ‚die Reproduktionssphäre‘) der Leitfaden gesellschaftlicher Ordnung ist? Schwer vorstellbar. Und wäre nicht ein ‚vernünftiger‘ Kompromiss denkbar, in dem beide Geschlechterinteressen gleichberechtigt zu Worte kommen? Nun ja; daran arbeiten die westlich-liberalen Gesellschaften seit einigen hundert Jahren, mit bisher nur stockendem Erfolg.

Was folgt daraus? Nun: Weder Frauen noch Männer sind die besseren Menschen. Der praktische Unterschied ihres Zusammenlebens ist allerdings: Wenn Männer um ihre Herrschaft über die Frauen fürchten, werden sie oft gewalttätig oder impotent (erektionsstabilisierende Mittel sind schon seit Jahrtausenden hoch im Kurs). Wenn Frauen heute die Chance haben, tatsächliche gesellschaftliche Gestaltungsmacht zu beanspruchen, nehmen sie diese häufig infolge langer patriarchalischer Traditionen nicht besser als ihre frauenfeindlichen Beherrscher wahr oder sie haben von vornherein keine Lust dazu; ist ja auch anstrengend.

Hinzu kommt, dass sich sehr viele der heutigen Frauen mit vollem Recht nicht auf ihre körperliche Potenz reduzieren lassen wollen; sie sind keine biologischen Gebärmaschinen. Im Gegenteil; sie sind intellektuell, wenn man sich die neueren demographischen Entwicklungen anschaut, im Durchschnitt sogar intelligenter, leistungsfähiger und obendrein sozial resilienter als die heutigen Männer. Und wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Die hier aufgeworfene Frage der geschlechtlichen Wurzeln gesellschaftlichen Herrschaftsstrukturen ist folglich eine viel abstraktere. Es geht gar nicht mehr um die überlegene körperliche Potenz der Frau, und auch auf die archaische Angst der Männer vor ‚der Frau‘ können alle Beteiligten gerne verzichten. Es geht vielmehr um die ganz große Frage: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen, wenn die Geschlechterfrage im Mittelpunkt steht?

Wer diese Frage beantworten will, sollte gleichwohl nicht vergessen, dass die alten, längst verrottet geglaubten, biologischen Wurzeln unserer Existenz nicht nur biologisch nach wie vor höchst aktiv sind, sondern sich vor allem in unseren Emotionen, unserer Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht, unseren sexuellen Lust- und Herrschaftsfantasien und damit in unserem gesamten Menschenbild tief eingegraben haben. Jede Theorie, jeder politische Schlachtruf im Kampf der Geschlechter, in der die ausgreifende Komplexität des zugrunde liegenden Problems nicht bedacht wird, ist zum Scheitern verurteilt. Es sollte besser gehen.

Auf denn… wer traut sich? (ws)

Kommentare zu diesem Essay sind willkommen; bitte an Wolfgang Sohst unter info@momo-berlin.de richten.

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