Transfigurationen. Zur kreativen Funktion von Individual- und Wahrnehmungsmodellen

Datum: 21.03.2011 (20:00:00–23:00:00)

Ort: (Diese Veranstaltung fand in der privaten Wohnung eines MoMo-Mitglieds statt.)

Im Atelier von Rainer FettingWilly Brandt als Modell

Modelle prägen unser Denken, Handeln und Arbeiten. Neue Theorien entstehen zum Beispiel durch die Übertragung und Anpassung theoretischer Modelle. Wie verhält es sich aber mit materiellen Modellen? Schon in ihrer einfachsten, ihrer ursprünglichen Bedeutung, bei den Modellen der Bildenden Kunst, finden sich viele Merkmale, die für komplexere und abstraktere Varianten dann auch noch zutreffen. Anhand eines konkreten Beispiels, der Willy Brandt-Skulptur von Rainer Fetting in der Parteizentrale der SPD, wird analysiert, wie das Denken und Arbeiten am Modell entsteht und sich entwickelt. Dabei erweist sich, dass es nie ein Modell allein ist, das als Vorbild von Gestaltungsprozessen verwendet wird, sondern dass es immer ganze Modellketten und –systeme sind, die in sich auch zurückwirken, die hierfür eine Rolle spielen. Die Wahrnehmung der fertigen Arbeit wird ihrerseits wieder von visuellen Modellen bestimmt. In diese visuellen gehen aber eine Vielzahl von sozialen und kulturellen Komponenten mit ein: Sie prägen das Modell mit, so wie dieses Modell dann wieder die öffentliche Person formt.

Ruediger Zill

Dr. Rüdiger Zill
ist wissenschaftlicher Referent am Einstein Forum, Potsdam (Einstein Forum)

Zurück