Emanzipiert oder empört: Wie können wir auf politisch engagierte Kunst reagieren? (Astrid Mania, HFBK Hamburg)

Datum: 21.09.2020 (20:00:00–22:30:00)

Ort: Alte Jakobstr. 12 / Ecke Ritterstr. (Tiyatrom Theater), 10969 Berlin

Vortrag von Prof. Astrid Mania, HFBK Hamburg

Eine Kunst, die politisch Stellung bezieht oder sogar die Grenze zum Aktivismus überschreitet, sieht sich vielfältiger Kritik ausgesetzt. Erstere lasse sich beispielsweise in Firmensammlungen zum Zwecke des „Greenwashing“ instrumentalisieren, Letzterer wird ihre Wirkmacht angekreidet: Sie übernehme die Aufgaben des Sozialstaats und fördere den Rückzug der öffentlichen – und privaten – Hand von ihren Fürsorgeaufgaben. Es agierten die Künstler*innen, während alle anderen passiv bleiben (können).

Damit wird solchen Praktiken zugleich das Gegenteil, nämlich Folgenlosigkeit, unterstellt, denn schon deren Rezeption als Kunst schließt eine Aktivierung ihres Publikums aus: Dieses, in der Regel als homogen gedacht, teile mit den Künstler*innen die Empörung angesichts der dargestellten Ungerechtigkeiten und bade im Hochgefühl der eigenen moralischen Überlegenheit, so der Vorwurf. Hierauf möchte der Vortrag mit einer Einrede antworten und Kunstwerke vorstellen, die politische und ethische Konfliktsituationen so zur Anschauung bringen, dass wir die Möglichkeit haben, oder sogar herausgefordert sind, eine eigene Position zu finden.

Zur Vortragenden:

Astrid Mania

Astrid Mania ist Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der HFBK Hamburg und als freie Kunstkritikerin tätig.

Jüngste Publikationen: “Processing the self—staged identities between performance and photography,” in: Bettina Uppenkamp / Astrid Mania: betwixt and between, Material Verlag der HFBK Hamburg, erscheint September 2020.

Thomas Fischer/Astrid Mania (Hg.): A Mental Masquerade – When Brian O’Doherty was a female art critic: Mary Josephson’s collected writings, Spector Books, Leipzig 2019.

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