Der Mond und ich, das sind getrennte Welten (Lesung mit Wolfgang Sohst)
Datum: 14.05.2018 (20:00:00–22:30:00)
Ort: Alte Jakobstr. 12 / Ecke Ritterstr. (Tiyatrom Theater), 10969 Berlin
Der Band "Gedankenstücke. Dreiunddreißig Gedichte und Kurzgeschichten" von Wolfgang Sohst (xenomoi Verlag 2017, 223 Seiten mit zehn Zeichnungen von Regis Noël) enthält Gedichte, Miniaturen und Kurzgeschichten, deren Entstehung bis in die Mitte der 199er-Jahre zurückreicht.
Wolfgang Sohst nähert sich unserer Welt mit seinen Texten aus zwei entgegengesetzten Richtungen. Zum Einen ist da das scheinbar Alltägliche. Dies erweist sich in den einzelnen ‚Gedankenstücken‘ jedoch als instabil und stürzt deshalb regelmäßig ins Surreale, Groteske ab. Zum Anderen scheinen besonders die Gedichte, mit etwas Abstand betrachtet, seinen Zeitgenossen und der ganzen Welt, in der er und wir leben, einen merkwürdigen Glanz zu verleihen, einen existenziellen Schimmer, der selbst diejenigen noch leuchten lässt, die gar nichts davon spüren, geschweige denn sich darum bemühen. Nichts entkommt freilich dem unausweichlichen Irrewerden der Leidenschaften und der daraus resultierenden Blüte des Absurden. Infolgedessen sind die Texte zwischen den Extremen melancholischen Tiefsinns und bizarrer Komik aufgespannt.
Die kongenialen Zeichnungen von Regis Noël bringen unter diesen Vorzeichen wieder zusammen, was ohne sie ungestüm auseinanderstreben würde. (Klappentext der 2. Auflage)