Das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie - ist es noch aktuell? (Alex Demirovic, TU Berlin)

Datum: 12.04.2018 (20:00:00–22:30:00)

Ort: Alte Jakobstr. 12 / Ecke Ritterstr. (Tiyatrom Theater), 10969 Berlin

Wie lässt sich soziale Ordnung beschreiben - gar kritisieren?
Wie lässt sich soziale Ordnung beschreiben - gar kritisieren?

Ist kritische Gesellschaftstheorie heute noch ein Thema? Angesichts vieler, verschiedener Begriffe von gesellschaftlichen Wirklichkeiten erscheint sie so dringend wie in früheren Jahrzehnten.

Die Gesellschaft wird in vielfältigen Formen beschrieben: Abstiegs-, Multioptionen-, Wissens-, Ereignisgesellschaft. Auf einer ganz anderenAbstraktionsebene ist von demokratischer oder kapitalistischer Gesellschaft die Rede. Es besteht auch kaum Einigkeit darüber, was die strukturierenden Prinzipien der Gesellschaft sind: Interessen, Anerkennung, Kommunikation oder funktionale Differenzierung? Auch besteht trotz einer mitterweile lange währenden Diskussion immer noch Unklarheit, wie der intersektionelle Zusammenhang von "Rasse", "Klasse" oder "Geschlecht" zu begreifen ist und ob und wie die ökologische Krisenlage hier berücksichtigt wird.

Der Gegenstand der Gesellschaft, der einmal als ein so plausibler Gegenstand der kritischen Gesellschaftstheorie erschien, hat sich irgendwie verflüchtigt und wird gar als ein unmögliches Objekt bezeichnet, weil es sich immer wieder entzieht. Der Vortrag befasst sich mit diesen Fragen, um die Möglichkeit einer aktualisierten Gesellschaftstheorie auszuloten.

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Alex Demirovic

Prof. Dr. Alex Demirovic studierte von 1971-1979 Philosophie, Soziologie und Germanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie in Marburg und Paris. Seit April 2007 hält er eine Gastprofessor für Politikwissenschaft an der TU Berlin mit dem Schwerpunkt Politische Theorie. Eine umfangreiche Liste seiner Publikationen kann hier eingesehen werden.

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