Grundlagen des Systemparadigmas (Rainer E. Zimmermann)

Datum: 21.09.2014 (20:00:00)

Ort: Café Lupus, Pannierstr. 40 (Ecke Pflügerstr.), 12047 Berlin

Das Systemparadigma
Das Systemparadigma als Kernbegriff der Metatheorie

In einem noch nicht veröffentlichen Text zur Metaphysik der Emergenz setzt sich Rainer E. Zimmermann ausführlich mit den ideengeschichtlichen, metaphysischen und begrifflichen Grundlagen dessen auseinander, was wir unter 'System' verstehen. Die Grundbegriffe seiner Analyse sind dabei der Agent, die Interaktion, das Netzwerk, die Räume, Grenzen und die Offenheit bzw. Geschlossenheit eines Systems.

Dabei verortet er die Fundierung des modernen Systembegriffs bei Spziona. Die Schwierigkeit, die sich den Denkern der entfaltenden Neuzeit dabei immer wieder stellte, ist der Unterschied zwischen der beobachtbaren und einer wie auch immer 'wirklichen' Welt. Folglich müssen wir unsere Beobachtungen interpretieren, auslegen, auf ihre Beziehung zum Tatsächlichen 'dahinter' befragen.

Diese Problemstellung führt wiederum zur Formulierung von Theorien, also von Behauptungszusammenhängen, die eine strukturelle Aussage über eine Vielzahl heterogener Phänomene darstellen. Doch Theorien können miteinander konkurrieren. Ein darüber hinaus gehender Ansatz, der Entscheidungshilfe in Fällen solcher Widersprüche gibt, wäre folglich eine Metatheorie, d.h. eine Theorie darüber, wie wir z.B. konsistente, aussagekräftige, prognosestarke Theorien erzeugen können. Ein solcher Versuch ist unmittelbar systemtheoretischer Natur, weil notwendig sehr abstrakt. Und er impliziert die Analyse der Selbstreferenzialität als einem der dynamischsten Aspekte komplexer Systeme.

Prof. Rainer E. Zimmermann

Rainer E. Zimmermann studierte von 1971-1975 Physik und Mathematik an der TU and FU Berlin, erwarb 1974 sein Diploma am Imperial College in Mathematischer Physik, 1975 sein Diplom in Theoretischer Physik an der FU Berlin, promovierte 1977 in Mathematik an der FU Berlin. Es folgten 1982-1988 Studien in Philosophie, Geschichte und Literatur und 1988 seine zweite Promotion als Philosoph an der TU Berlin. Seit 1995 hat er eine Professur für Philosophie an der UAS München, 1998 folge die Habilitation. In 1999/2000 war er Visiting Scholar at the History and Philosophy of Science Department und Visiting Fellow of Clare Hall, beide in Cambridge (UK), und ist seitdem Life Member of Clare Hall. Seit 2003 ist er an verschiedenen Universitäten in Europa (z.B. Bologna, Salzburg, TU Berlin, Wien), Mitherausgeber von Fachzeitschriften und Mitglied der Leibniz Sozietät, Berlin. Er hat bisher ca. 350 Texte veröffentlicht, darunter 25 Bücher.

Zurück