Der postmoderne Teufel
Datum: 17.12.2006
Ort: (Diese Veranstaltung fand in privaten Räumen eines MoMo-Mitglieds statt.)
Ein Vortrag von Helmut Fallschessel.
Nach einer Recherche zur Biographie des Teufels – wo kommt er her? wann und warum entsteht er? wozu wird er gebraucht? warum hat ihn die Aufklärung nicht wirklich erledigt? – werde ich mich seinen (post)modernen Gestalten widmen.
Hieronymus Bosch, Teufel auf Nachttopf (Original um 1500)
Einerseits deutet ihn Schelling in seiner Philosophie der Offenbarung als »unerschöpfliche Quelle von Möglichkeiten« mit »ewige[m] Hunger nach Wirklichkeit« – kurz: als das, was von Hegel über Simmel bis zur Gegenwart als Kennzeichen der Romantik, aber auch der gesamten (Post-)Moderne gilt. Andererseits schafft die Erschöpfung der »klassischen« Moderne und ihrer Utopien der Er- und Bemächtigung offenbar den Raum für eine regressive Wiederkehr des »Bösen«, sei es als Thema der Philosophie, sei es in der Motivik von Politik und Populärkultur. Dieser neuerlichen Faszinationsgeschichte möchte ich am Ende nachgehen.